Für das Stundenbuch der Isabel la Catolica kooperierten die berühmtesten Buchmaler der Gent-Brügger Schule miteinander und schufen so zwischen 1500 und 1504 einen Höhepunkt der flämischen Buchmalerei. Alexander
Bening (–1519), Gerard David (um1460–1523), der Meister des ersten
Gebetbuches von Maximilian, der Meister von James IV. von Schottland und
der Meister der Gebetbücher um 1500 statteten die 23,5 x 17,3 cm große Pergament-Handschrift mit 40 ganzseitigen und 10 halbseitigen Miniaturen, 24 Kalendermedaillons und mehr als 300 Randdekorationen aus. Außerordentlich große Aufmerksamkeit schenkten die Maler den Rahmen, die sie mit entzückenden Insekten, Vögeln und den verschiedensten Blumen belebten. Dank illusionistischer Effekte scheinen die zauberhaften Schmetterlinge sich aus den bunten Blüten zu erheben und dem Betrachter entgegenzufliegen.
Stundenbuch der Isabella von Kastilien
Einen
wahren Höhepunkt der flämischen Buchmalerei stellt das prächtige
Stundenbuch der Isabel la Catolica dar. Zwischen 1500 und 1504 statteten
die berühmtesten Illuminatoren der Gent-Brügger Schule die
558-seitige Pergament-Handschrift mit 40 ganzseitigen und 10
halbseitigen Miniaturen, 24 Kalendermedaillons sowie mehr als 300
Randdekorationen aus. Ganz charakteristisch für ein Stundenbuch
ist die Zusammenstellung der Texte aus einem Kalender, dem
Marienoffizium, dem Totenoffizium, den Bußpsalmen, der Litanei und
weiteren Gebeten.
Eine Kooperation der Besten
Welch große
Bedeutung die Königin Isabella I. von Kastilien (1451–1504) als
Empfängerin der kostbaren Handschrift hatte, lässt sich an der Liste der
beteiligten Künstler erkennen. Mindestens die Hälfte der Miniaturen lassen sich dem bekannten Maler Alexander Bening (–1519) zuordnen, während die anderen von Gerard
David (um 1460–1523), dem Meister des ersten Gebetbuches von
Maximilian, dem Meister von James IV. von Schottland und dem Meister der
Gebetbücher um 1500 stammen.
Zauberhafte Randdekorationen und virtuose Miniaturen
Sowohl der ikonografische als auch der dekorative Apparat der Miniaturen und Randdekorationen repräsentiert mit seinen kunstvollen Blumen und idyllischen Landschaften den flämischen Stil der Zeit um 1500. Von großer
Herrlichkeit sind die verschiedensten Blüten, die sich zusammen mit
Schmetterlingen, Vögeln und sich windenden Akanthusblättern auf farbigem
Grund tummeln. Durch die Verwendung der Trompe-l’oeil-Technik erscheinen sie dem Betrachter besonders realistisch.
Die Liebhaberin der prachtvollen Bücher
Es ist allgemein bekannt, dass Königin Isabella I. von Kastilien eine große Liebhaberin der flämischen Kunst und speziell von prachtvollen religiösen Büchern
war. Zahlreiche kostbare Handschriften bewahrte sie in ihrer
Privatbibliothek im Alcazar in Madrid auf. Dass auch dieses wunderschön
ausgestattete Stundenbuch zu ihrer Sammlung gehörte zeigt sich bereits
auf dem ersten Blatt, welches sowohl das Wappen als auch das Motto der Königin zusammen mit ihrem und Ferdinands Emblem zeigt.